Schreibworkshop to go - die etwas andere Art von Schreibwerkstatt

Ich bin immer noch voll von schönen Eindrücken im Nachklang meines Schreibworkhops to go für das Klingspor Museum, den ich dort im Rahmen der Ausstellung „Achtung, enthält Leben. Notizbuch, Bullet Journal, Tagebuch“ geben durfte – und danke ganz herzlich meinen fünf Teilnehmerinnen, die sich von mir inspirieren ließen und ohne Unterlass und Vorbehalte überall mit mir schrieben. „Ich konnte gar nicht mehr mit dem Schreiben aufhören“, sagte eine der Teilnehmerinnen und das freute mich besonders.

Wir erwanderten uns schreibend die Stadt, schrieben im Lili-Park im Stehen unter einem Baum oder auf einer Bank, die noch etwas feucht vom Regen war. Aber das tat unserer Fantasie und unserem Schreibfluss keinen Abbruch. Die Sonne trocknete unsere Hosen schnell. Am zauberhaften Lili-Tempel gaben Lili und Goethe überraschende Impulse. Auf dem Weg zum Markt inspirierten wir uns bei Laier mit Kaffeeduft und allerlei anderen Sinnesfreuden. Auf dem Wochenmarkt machten wir eine kleine Weltreise über Italien nach Griechenland bis nach Vietnam. An Offenbacher Schaufenstern in der Bleichstraße drückten wir uns die Nasen platt und stiegen tief hinab in unsere Erinnerungen. Im sizilianischen Café Ecke Karlstraße schrieben wir bei Espresso und Arancini das Blaue von den Wänden herunter. Zurück im Klingspor lasen wir uns schließlich die entstandenen Texte vor:

Geschichten vom Café Schlauch, das in der Erinnerung weiterlebt, umnebelt von Rauch, von Lili, die Goethe abgeschworen hat und als unabhängige Frau im Lili-Tempel lebt, von der Sizilianerin, die sich beim Anblick eines zerbrochenen Gepäcks in Muschelform zurück träumt, an den Strand ihrer Kindheit, vom ersten Date zwischen Lili und Goethe, vom Vergnügen des Fabulierens im Offenbacher Schreibfluss und von Frau S., die Karriere an der Pariser Börse gemacht hat und sich davon in ihrer Heimatstadt ein traumhaftes Wohn-Ensemble kaufen konnte.

Für mich war es total spannend, welche Ideen und Geschichten aus meinen Anregungen hervorgequollen sind – und ein Fest, als wir uns die Ergebnisse des Tages im Klingspor Museum vorlasen. Unsere Geschichten wären auf jeden Fall etwas für einen unterhaltsamen Buchbar-Abend – und sehr gerne möchte ich den „Schreibworkhop to go“ regelmäßig anbieten.

Wie meine Teilnehmerinnen es fanden, lest ihr hier:

„Für mich war es ein Schreiburlaub, ganz nach meinem Geschmack.“

Schreiben to go war diesmal eine andere Art einer Schreibwerkstatt. Mir hat diese Form in Bewegung und in einem Park zuschreiben oder Cafe sehr gut gefallen.“

„Angeregt durch Deine und der anderen Schreiberinnen Impulse hat mich heute das Regenwetter zum Weiterschreiben verführt.“

„Schön wars am Samstag und ich habe den Tag sehr genossen. Die verschiedenen Eindrücke und Sinneswahrnehmungen, der Austausch, die Ideen und Gedankensplitter, die dadurch entstanden – das
befriedigende Gefühl, etwas zu Papier zu bringen.“

„Den Samstag habe ich ebenfalls als besonders erlebt. Voller Leichtigkeit, inspirierend, anstrengungslos, alles konnte sein, wie es ist. Es würde mich freuen, wenn es eine Fortsetzung gäbe.“

Bei einem Treffen im Dezember mit einer Kundin, die mich für verschiedene Stadttouren durch Offenbach am Main buchte, kam das Thema SEO ins Spiel: „Ich kenne Sie als Autorin und Stadtführerin. Was machen Sie eigentlich sonst noch?“ Auf meine Antwort: „Ich unterstütze Unternehmen im Content-Marketing und schreibe hauptsächlich SEO-Texte“ machte sie erstmal große Augen. Ich ergänzte: „Das sind Texte, die für die Suchmaschine optimiert sind.“ Noch größere Augen. Ich fügte hinzu: „…damit sie bei Google ein hohes Ranking erreichen – also ziemlich weit oben stehen.“ „Ah, natürlich“, antwortete sie. „Was sind denn die Tricks und Kniffe für gute SEO-Texte?“

Diese Formulierung machte mich stutzig, weil sie zeigt, dass das allgemeine Verständnis für Suchmaschinenoptimierung oder Search Engine Optimizing und diesen wichtigen Teil im Content-Marketing erstens nicht sehr tiefgehend ist, und zweitens werden SEO-Texte wohl häufig als minderwertig begriffen. Diese Vorurteile möchte ich mit diesem Beitrag ausräumen. In loser Folge werde ich immer wieder über SEO-Texte als Teil von Content-Strategien hier schreiben.

Hochwertiger Content ist und bleibt einer der wichtigsten Faktoren, um im Internet gefunden zu werden. Im Jahr 2022 mehr denn je, denn bedingt durch die Pandemie hat die Bedeutung von Online-Content und E-Commerce nochmal kräftig zugelegt. „Tricks und Kniffe“ für gute SEO-Texte gibt es schlichtweg nicht. Vielmehr handelt es sich um aussagekräftige und informative Texte, die die Leser/Nutzer und somit auch die Suchmaschinen zufriedenstellen. Das sind Texte, die dem Leser einen Mehrwert bieten, ihm die gewünschten Informationen geben und dabei verständlich geschrieben sind. Ein guter Stil, der Lust zum Lesen macht, ist ebenfalls förderlich.

Daneben zählen weitere Faktoren, die eine Website im Ranking weiter nach oben steigen lassen, wie beispielsweise der technische Aufbau und die Performance. Alle Aktivitäten rund um die Website sollten in eine sinnvolle Online-Marketingstrategie eingebettet sein. Bei den Themen Online-Marketing, Design und Webseitenprogrammierung arbeite ich mit Sikko Hühsam von SH-Websolutions zusammen. https://websolutions-sh.de Er hat sich als Informatiker auf die Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen in Unternehmen spezialisiert.

Gute SEO-Texte werden nicht für Google geschrieben, sondern für die Leser, die im Internet nach Informationen suchen.

Auf diese Kriterien kommt es beim SEO-Texten an:

Zielgruppe:

Ein erster Schritt, um mit der Zeit ein besseres Google-Ranking zu erreichen, ist die Bestimmung der Zielgruppe. Unternehmen, die sich nicht darüber im Klaren sind, wer ihre Produkte kauft, werden es schwer haben, in der Masse der Anbieter im Netz sichtbar zu sein. Bei der Bestimmung der Zielgruppe muss man sich vor allem fragen, was die User/Käufer interessiert und was Wettbewerber tun, um sie zu erreichen.

Traffic:

Traffic meint im Online-Marketing die Zugriffe von Besuchern auf eine Website. Der Traffic ist für Google ein Ranking-Kriterium, weil ein reger Besucherstrom in der Regel mit der Qualität einer Website in Zusammenhang gebracht wird.

Keywords:

Von der Zielgruppe leitet sich das zweite Kriterium für gute SEO-Texte ab. Keywords sind die Suchwörter, die Nutzer und Nutzerinnen in die Google-Suche eingeben, um die gewünschten Informationen zu finden. Sie bilden die Basis des Textes. Die Verwendung der Schlüsselwörter ist eine Kunst für sich. Denn ein guter SEO-Text entsteht nicht, wenn man den zentralen Suchbegriff (Focus-Keyword) in jedem Satz verwendet. Vielmehr sorgt die Verwendung von Synonymen und semantisch verwandten Wörtern für einen abwechslungsreichen Textaufbau, der auch gern gelesen wird.

Wie ich bei zahlreichen Projekten und auch bei meiner eigenen Website festgestellt habe, ist eine Keywordanalyse für die Erstellung guter SEO-Texte, die ein Top-Ranking bei Google erreichen möchten, sehr hilfreich bis unerlässlich. Hinzu kommt, dass man durch eine Keywordanalyse oft überraschende Informationen über seine User/Käufer/Leser erhält. Diese können dabei helfen, dauerhaft erfolgreich zu sein. Bei der Keywordanalyse arbeite ich mit einem Spezialisten für Suchmaschinen¬optimierung zusammen, der auch die notwendigen Tools kennt und zielführend anwendet.

Wenn man selbst ans Schreiben geht, sollte man gezielt vorgehen und darauf achten, dass der Text lesefreundlich bleibt. Viel hilft nicht viel, aber es gibt Stellen, bei denen das Haupt-Keyword oder die Schlüsselwörter in jedem Fall auftauchen sollten: 1. Am Anfang des Textes, 2. In der H1-Überschrift und mindestens einer weiteren. 3. In der Bildbeschreibung, 4. In der Meta-Description

USP:

Ein gut geschriebener SEO-Text sollte inhaltlich fundiert sein, den eigenen USP deutlich hervorheben und die Informationen unverwechselbar aufbereiten. Inhaltlich fundiert bedeutet, dass der Text die Fragen der potenziellen Kundinnen und User möglichst erschöpfend beantworten soll. Authentizität und der Bezug zur Zielgruppe sind außerdem entscheidend, um auch neue Kunden abzuholen.

Struktur:

Eine sinnvolle Strukturierung, die die User durch den Text führt, ist ebenfalls entscheidend für den Erfolg im Google-Ranking. Übersichtlichkeit und Lesefluss sollten daher bei der Texterstellung im Vordergrund stehen. Das beginnt bereits mit den Überschriften, sie sollten als HTML-Überschriften der Ebenen H1-H6 formatiert sein, damit die Dokumentenstruktur für Google erkennbar wird.

Es ist nicht sinnvoll, einen Text, den ein versierter SEO-Texter nach diesen Hauptkriterien sorgfältig komponiert hat, auseinanderzureißen und umzustrukturieren. Denn ein guter SEO-Text folgt einer inneren Logik, die sich aus Kenntnis der SEO-Thematik, Recherche, Sprachgefühl und Erfahrung zusammensetzt. Mit ein paar schnell angewendeten „Tricks und Kniffen“ kommt man nicht weiter nach oben im Ranking.

Bei der Erstellung einer Website wird leider immer noch viel zu wenig Zeit und Budget dafür verwendet, die Texte für die Suchmaschine zu optimieren. Viele Unternehmen glauben, es ist damit getan, wenn sie ein cooles Design haben. Doch was nutzt ein gutes Design für eine Website, die nicht gefunden wird? Helfen Sie Ihrer Website mit gutem SEO-Content auf die Sprünge. Ich berate Sie dabei gern.

Im letzten Jahr haben wir es alle selbst erfahren: Der Mensch ist kein Einzelwesen. Alle haben wir in irgendeiner Weise unter dem Alleinsein gelitten. Vielleicht nicht ständig und persönlich. Und ja, ich kann allein sein, bin es beim Schreiben von Texten aller Art meistens und gerne. Denn besonders das Schreiben von SEO-Texten erfordert höchste Konzentration. Fest steht aber, dass es nicht ohne menschlichen Austausch geht, weder privat noch beruflich – und dass das Allein-vor- sich-Hinbrüten auf Dauer keinen Spaß macht. Als Autorin hatte ich im letzten Jahr kaum Lesungen, als Texterin keine persönlichen Netzwerk- und Kundentreffen, als Journalistin keine Ortstermine. Ja, natürlich gab es Zoom-Termine für Lesungen und drahtlose Redaktionsmeetings, Autorentreffen und Kundentermine. Und ich empfand und empfinde diese Möglichkeiten durchaus als positiv. Selbst bei diesen digitalen Treffen war der Austausch interessant und ich habe dabei andere Menschen kennengelernt, mit denen ich weiterhin Kontakt habe.

Aber gerade das zeigt, wie wichtig der Austausch mit anderen ist, denn ohne Feedback, ohne Anerkennung, ohne die Möglichkeit, sich mitzuteilen würden wir auf Dauer ein ziemlich langweiliges und sinnloses Leben führen. Wahrscheinlich und still und heimlich in Depressionen treiben. Wie vielfach inspirierender und motivierender aber zwischenmenschliche Begegnungen sind, durfte ich besonders in den letzten Wochen erfahren, die mit Ausstellungen, Lesungen, Stadtführungen, Netzwerk- und Kundentreffen gefüllt waren.

Gerade vor ein paar Tagen, habe ich meinen inneren Schweinehund überwunden, bin sehr früh aufgestanden und zu einem Frühstück des BNI nach Darmstadt gefahren. Es war extrem spannend, neue Menschen und ihre Tätigkeiten kennenzulernen. Es gab sogar konkrete Anknüpfungspunkte, weil ich zwei Teilnehmer schon kannte. Gegangen bin ich mit dem untrüglichen Gefühl, dass sich aus einigen Kontakten durchaus fruchtbare Beziehungen entwickeln könnten.

Bei meinen literarischen Stadtführungen durch Offenbach am Main bildete sich eine kleine Fangemeinde, die an allen Terminen dabei war. Ich spürte, dass alle etwas erleben wollten, freute mich darüber, war selbst motiviert. Oft erzählten mir Teilnehmer Dinge über meine Heimatstadt, die ich noch nicht wusste – und umgekehrt.

Bei dem gemeinsamen Kunst- und Literaturprojekt „Das Paradies in uns“ in der Eisfabrik, zusammen mit René Spalek und Renata Kos, empfand ich es als aufregend und bereichernd, gemeinsam wieder ein Kunstprojekt auf die Beine zu stellen und das dann der Öffentlichkeit zu präsentieren. Kunst und Kultur empfinde ich insgesamt als unverzichtbar anregend, besonders wenn der eigene Beruf das Schreiben ist. Alle Texte können von solchen Inspirationen profitieren. Denn schließlich braucht man für das vielzitierte Storytelling ein breites Wissensspektrum, das Gespür für gute Geschichten und die Fähigkeit des Erzählens.

Wenn man ein paar Monate still vor sich hingearbeitet hat, sind persönliche Reaktionen von Menschen auf das eigene Schaffen einfach unverzichtbar. Ein direktes Feedback auf eigene Ideen ist dabei nicht nur eine Selbstbestätigung. Äußerungen von anderen Menschen und die Zusammenarbeit in einem Team bringen uns in unserer persönlichen Entwicklung weiter. Das geht mir auch bei der Zusammenarbeit mit meinen Business-Partnern so: Wir motivieren uns gegenseitig, bringen mehr auf die Beine. Und das Beste: Bei allen Begegnungen lerne ich etwas und mein Horizont erweitert sich – quasi wie von selbst, ohne dass ich mich darum bemühen muss. Ein weiterer Vorteil beim Lernen durch aktiven Austausch ist, dass man das Gelernte kaum vergisst, weil es an persönliche Erlebnisse geknüpft ist.

Welche Rolle spielen Cafés für den sozialen Austausch und die Inspiration neuer Ideen? Als Autorin, Journalistin und Texterin gehe ich einer sehr stillen Beschäftigung nach. Wenn ich nicht gerade persönliche Interviews führe oder leibhaftig recherchiere. Ich sitze allein an meinem Schreibtisch, immer im Homeoffice – forever. Das ist für mich keine ungewohnte Situation, ich brauche das und ich mag das. Ungewohnt ist es für mich, dass ich diese Situation nun kaum unterbrechen kann. Sicher, ich kann spazieren gehen, wieder allein mit mir selbst und meinen Gedanken. Diese sitzen dann fest im Kopf, bilden vielleicht eine Blockade. Als Texterin brauche ich Cafés zur Inspiration.


Ich betrete das Lokal, das meist ein Stammcafé ist, werde von der Betreiberin freundlich begrüßt und wechsele ein paar Worte. Manchmal sind es die ersten menschlichen Worte, die ich an einem Tag höre. Man lächelt sich zu, fragt, wie es geht und dabei geht es einem selbst gleich besser. Man wird aus seinen Gedanken gerissen – und das ist Sinn und Zweck. Ich setze mich und bekomme einen Espresso, den ich mir natürlich auch im Homeoffice machen kann, aber hier ist es anders.

Gedanken durchschütteln


Wenn ich mich nach dem Aufstehen an einen kniffeligen Text setze und mehrere Stunden konzentriert daran arbeite, gehe ich gegen Mittag gern auf einen Espresso ins Café - um die Gedanken ein bisschen durchzuschütteln. So wie man einen guten Cocktail schüttelt, um die Inhaltsstoffe zu einer raffinierten Mixtur zusammenzubringen. Wenn ich einen Text über ein neues Offenbacher Unternehmen, über ein spannendes zeitgenössisches Kunstwerk, über feine Schokoladenkreationen, über Effizienz in der Produktion oder über SEO-Optimierung geschrieben habe, ist das durchaus hilfreich. Dann mache ich einen Spaziergang ins nächste Café. Schon beim Gehen weitet sich der Blick, dann das Gehör und schließlich alle Sinne.

Kaffee inspiriert


Dieser Frischgebrühte ist wie eine kleine Belohnung. Manchmal lege ich noch einen obendrauf und bestelle dazu ein Mandelgebäck oder ein Stück Kuchen (bei sehr trockenen Texten). Wenn ich da so sitze, kommt Johann herein oder Katharina, die auch häufig im stillen Kämmerlein schreiben. Manchmal kommt auch der Leiter eines städtischen Museums herein und vielleicht eine Kundin. Wir begrüßen uns, freuen uns und tauschen uns aus: „Haben Sie schon gehört, dass wir…“ oder „Weißt Du eigentlich, dass der Sowieso…und schon ist man wieder auf dem neuesten Stand. Denn ein Café ist die beste soziale Plattform – zu der man nicht einmal ein Passwort benötigt.


Oft hole ich auch mein Notizbuch heraus und schreibe ein paar Gedanken auf. Das sind meist andere Dinge, die nichts mit den Businesstexten zu tun haben. Manchmal ist es ein Gedicht oder der Anfang einer Kurzgeschichte oder eines Artikels, den ich später irgendwann gern schreiben möchte. Das entspannt mich, bringt Schwung in die Hirnwindungen.

Viele Texte entstehen im Café


Viele meiner Erzählungen auch zu dem neuen Buch „Porträts einer Frau“ (erschienen 2020 im Salsa-Verlag, Göttingen) sind im Café entstanden oder dort inspiriert worden. Es gäbe sie gar nicht, wenn die Kaffeehäuser immer zugesperrt wären. Ich hätte auch viele wichtige Menschen in meinem Leben gar nicht kennengelernt, wie zum Beispiel Johann oder Katharina oder Gisela – mit denen seinerzeit die Idee der „Literatur zur Werkzeit“ (erschienen 2014 in der Edition Berthold) entstand. Die Lesungen fanden damals zur Mittagszeit in Cafés, Läden und Restaurants statt. Sie holten die Menschen für eine Stunde aus ihrem Alltag.

Analoge soziale Plattform


Nun werden vielleicht Einige argumentieren, dass es doch nicht so schlimm sei, wenn die Cafés zu sind. Dazu kann ich nur sagen, es geht vielen Schreibenden und überhaupt Kreativen so wie mir. Es wären eine Menge Bücher nicht entstanden, wenn es keine Cafés gäbe. Auch viele andere Projekte wären nicht umgesetzt worden, viele Bilder nicht gemalt, viele Filme nicht gedreht. Aber auch viele Geschäfte wären nicht getätigt worden. Denn oft ist ein Treffen in einem Café die Initialzündung für eine Kooperation oder einen neuen Auftrag. Das Café ist auf jeden Fall ein Inspirationsmotor und manchmal sogar ein Innovationsmotor.


Für diese analoge soziale Plattform, die Cafés bieten, möchte ich allen Betreiber*innen auf der ganzen Welt hier einmal danken. Bitte haltet durch. Die Menschen brauchen Kaffeehäuser und den persönlichen Austausch mit anderen Menschen. In Wien hat man zum Jahresanfang einige Traditionshäuser für Schüler geöffnet, wo sie mit Abstand lernen können. Wenigstens etwas! https://www.rnd.de/familie/wiener-cafes-offnen-fur-schuler-traditionshauser-bieten-raumlichkeiten-zum-lernen-und-studieren-an-F5IXG5Y2K2G6KJX4NFZRSHWJCY.html

Heute führte mich ein Treffen mit der Grafik Designerin Lisa Beck in die Darmstädter Landwehrstraße und die alte Motorenfabrik, die hier angesiedelt war. Ich lief von der Straßenbahnhaltestelle ein Stück die Kirschenallee entlang, an den Backsteinwänden der Evonik vorbei, die früher mal Röhm hieß. Wo Schienen im Pflaster verwittern, geht es weiter in Richtung eines imposanten Gebäudes mit großen Werkshallen dahinter. Dort, wo von 1902 bis 1960 Dieselmotoren für Lokomotiven und Traktoren hergestellt wurden, ist nachdem die Firma Schenck es abgegeben hat, ein spannendes Areal für kreative Unternehmungen entstanden.

Ich traf mich mit Lisa im Büro des Raum 103, einem Studio für professionelle Postproduktion, das in beeindruckend hohen Räumen mit viel Industriecharme logiert. Die Mitarbeiter begrüßten mich freundlich bis neugierig. Denn Lisa und ich haben ein neues Projekt im Kopf. Mit einem Kaffee setzten wir uns an einem kleinen Plätzchen mit schmucken Betonmöbeln in die Sonne. Wir möchten eine Buch-Idee angehen. Wenn manche nun denken, Print hat doch einen ellenlangen Bart, stimmt das einerseits. Anderseits muss das kein Nachteil sein. Denn schon Herr Goethe wusste: „Was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tragen.“ Das Zitat ist natürlich wie so viele, die geflügelte Worte geworden sind, aus dem „Faust“. Stimmt aber immer noch.

Denn gegen die Haptik einer Drucksache oder gar eines Buches kommt so schnell nichts an. Irgendwie erregt Gedrucktes mehr Aufmerksamkeit, heftet sich besser ins Gedächtnis als Digitales – und man kann ein Buch oder eine Broschüre unkompliziert einstecken und mitnehmen. Einfach aufklappen und schon ist der Inhalt verfügbar, ganz ohne Netz und WLAN-Passwort. Selbstverständlich ist ein Buch ohne digitale Verknüpfungen heute auch nur noch eine halbe Sache. Die Möglichkeiten einer solchen Verknüpfung sind vielseitig. Ein wichtiges Medium ist beispielsweise der QR-Code, der mit einem mobilen Gerät vom Printprodukt abgescannt werden kann und dann automatisch auf die entsprechende Internetseite weiterleitet. Digital sind dann Produktvideos oder Buchtrailer, 360° Ansichten, Fotos und Karten verfügbar, die dem Leser und Konsumenten eine neue Erlebnisdimension eröffnen und weiterführende Informationen liefern können.

Es geht bei dem neuen Projekt in erster Linie um ein Printprodukt, das neugierig auf Orte machen soll. Und nun müssen erstmal ein Probetext mit Gestaltung erstellt, Kosten kalkuliert und Sponsoren gefunden werden. Aber wir gehen mit Engagement und Freude an die Arbeit – und ich bin dadurch einmal wieder auf einen neuen spannenden Ort gestoßen, den es zu entdecken gilt.

Über Mittag habe ich bereits damit angefangen und bin das Gelände abgelaufen, wo es eine Eventlocation, verschiedene Büros und Künstlerateliers gibt. Zum Beispiel logiert hier der Metallbildhauer Georg-Friedrich Wolf der riesige rostige Puzzleteile aneinanderreiht, die sich im urbanen Umfeld gut machen. Mir gefällt an solchen Teilen besonders die Oberfläche, die sich durch Witterung verändert und lebendig ist. Es scheint so, als ob sich die Natur auch die Mineralien zurückerobert, bis irgendwann alles wieder zu Erde wird. Ebenfalls entdeckt habe ich das Atelier der Darmstädter Malerin Ulrike Rothamel, die an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach studiert hat, und die ich einmal besuchen möchte.

Als ich Hunger verspürte, besuchte ich die Bruno’s Pizzeria, und stärkte mich mit einer kalabresischen Variante, die mit scharfer Salami, Rucola und Büffelmozzarella belegt war, wirklich sehr lecker.

Den Nachmittag verbrachte ich dann schreibend an einem langen Holztisch im Boulderhaus, einer Kletterhalle mit angeschlossenem Bistro. Hier fügen sich sechziger Jahre Möbel bestens in die luftige Industriehalle und es sind immer genügend Leute um einen herum, um sich beim Schreiben nicht einsam zu fühlen. Allerdings kam ich mir beim Sitzen grässlich untrainiert vor gegen die jungen Kletterer, die sich hier an den Wänden probierten. Ob ich das auch mal versuchen sollte? Vielleicht beim nächsten Mal, wenn das Printprodukt ein paar Fortschritte gemacht hat. Wenn’s nicht klappt kann ich dort immer noch Yoga machen.

Vor einem Jahr stand ein Relaunch meiner Webseite an, um ihr Äußeres einerseits zeitgemäß und responsive für alle mobilen Endgeräte zu gestalten. Andererseits habe ich mein Angebot über die letzten Jahre wesentlich erweitert, biete für digitalen Content gute SEO-relevante Texte sowie WordPress-Kenntnisse an, im Print-Bereich sind neue Bücher, Broschüren und Postkarten hinzugekommen. Lesetermine und Touren gibt es auch bald wieder, denn ein neuer Band mit Erzählungen #porträtseinerfrau ist im Oktober 2020 im Salsa Verlag erschienen.

Vielleicht habt Ihr Euch gewundert, dass Ihr länger keinen neuen Blogbeitrag von mir gelesen habt, aber der Umzug vom Google Dienst Blogger zu einem selbst gehosteten WordPress-Blog, also direkt auf meine Webseite war ziemlich aufwändig. Um so mehr freue ich mich, dass es jetzt wieder losgehen kann mit coolen Themen am Rande von Business und Büro, die sich befassen mit dem Flanieren durch die Kaffeehäuser der Welt, die mir oft als inspirierende Schreiborte dienen, mit Kunst, Literatur und Musik, die unser Leben erst lebenswert machen. Das stellen wir gerade in der Krise mehr denn je fest. Guter Content für Marketing und Markenbildung profitieren übrigens sehr von einem erweiterten Horizont, vom vielen Lesen und Schreiben.

Zunächst habe ich noch mit meinem Grafik-Kollegen von designbasis versucht, eine Anpassung an die deutsche DSGVO von Google zu bekommen, doch da gab es keine ausreichende Hilfe. Da ich keine Abmahnungen riskieren wollte, musste mein Blog auf meine Webseite umziehen. Das nützt mir letztendlich auch viel mehr, weil dann alles, was ich dort schreibe, den Inhalt auf meiner Webseite erweitert und verbessert, was ja schließlich für das Ranking in den einschlägigen Suchmaschinen das Beste ist. Außerdem habe ich auf WordPress mehr Gestaltungsmöglichkeiten.

Eine eigene Domain hatte ich ja schon und meine Webseite basiert auf WordPress, also konnte es losgehen mit dem Importieren meiner bisherigen Beiträge. Das geht zum Beispiel mit dem Plugin blogger importer extended ist aber trotzdem mit vielen Arbeitsschritten verbunden und langwierig. Schweren Herzens entschloss ich mich dazu, nur einen Teil der Beiträge mit umzuziehen. Das hat aber auch Vorteile, denn so kann ich mich auch von etwas Ballast, der nicht mehr aktuell ist, befreien. Mein Grafikdesigner Carsten Heil und ich verbrachten einen langen Nachmittag damit, meine Beiträge und auch meine Rubriken zu sichten. Natürlich in einem kleinen Kaffeehaus, dem Apéro in Darmstadt, das übrigens ein wunderschöner Ort zum Frühstücken, aber auch für einen Aperitif ist (zum Glück machten wir das noch vor dem Lockdown). Ohne Skrupel kann man dort mit Espresso, Sprizz und einem guten Buch einen Regentag an sich vorübergleiten lassen. Wir taten es mit Käsekuchen, den Rest besorgte mein Designer notgedrungen im Home Office.

Doch der Aufwand hat sich gelohnt, denn mein Blog kommt nun in einem frischen, neuen Design und mit wohlgeordneten Rubriken als integrierter Teil meiner Webseite daher. Und ich kann selbst etwas für mein Ranking tun, indem ich meine guten Texte nicht nur für das Wohl meiner Kunden einsetze, sondern auch für meine eigene Marke Walter Wortware. Viele, mit denen ich spreche, sagen immer noch: Ich schreibe für Menschen und nicht für Google oder sowas in der Art. Das ist allerdings ein Trugschluss, denn für Google und Menschen zu schreiben ist kein Widerspruch. Googles Ziel ist es nicht, tausende SEO-Nischenseiten auf den ersten Plätzen zu haben, sondern vielmehr Nutzern die bestmöglichen Inhalte anzuzeigen und die bestmögliche Nutzererfahrung zu bieten. Dasselbe Keyword in jedem zweiten Satz zu verwenden, gehört mit Sicherheit nicht dazu. Backlinks, großartiger Content und eine tolle Nutzererfahrung sorgen dafür, dass Dein Unternehmen in den Suchergebnissen auftaucht.

Ansonsten bin ich sehr froh, dass es in unserem Leben außer Online auch wieder mehr Offline gibt und ganz dankbar und ehrfürchtig wieder schreibend in Cafés anzutreffen.

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