Gestern habe ich mir die Ausstellung „Géricault – Bilder auf Leben und Tod“ angesehen. Vielleicht war das nur so eine kleine Reminiszenz an Professor Klaus Herding, bei dem ich einst in Frankfurt Kunstgeschichte studierte und der unsere Aufmerksamkeit auf die unglaublich plastisch dargestellten, gequälten menschlichen Körper auf dem „Floß der Medusa“ lenkte. Um so etwas darzustellen wie die grausamen „Begleiterscheinungen“ von menschlichem Leid haben wir ja heute die Fotografie, die digital geworden, auch die unterschiedlichsten Varianten einer Ansicht in Sekundenschnelle bietet.
Aber die einzelnen Körperteile bei Géricault oder die erschreckenden Gesichter offenbaren noch etwas Anderes. Sie drücken auch den menschlichen Schmerz aus, in der Art ihrer Darstellung. Wie Géricault das hinbekommen hat, wird wohl sein Geheimnis bleiben. Er selbst allerdings durchlebte viele solch schmerzvolle Ereignisse – und diese ließ er einfließen in seine Darstellungen.
Ein stimmungsvoller Ausklang der Ausstellung, der die Zeiten wieder zusammenbringt, kann die Cafébar des Frankfurter Kunstvereins im Steinernen Haus am Römerberg sein. Sehr schön ist der Blick ins mittelalterliche Kreuzgewölbe von der gemauerten Bank, ganz hinten. Von dort aus blickt man quasi in die Neuzeit, da draußen. Sehr schön und liebevoll auch das Angebot in den heiligen Hallen. Es gibt losen Tee und sehr interessante Limonaden. Da muss ich mich beim nächsten Mal durchprobieren. Es gibt ja noch ein paar Ausstellungen, in diesem Jahr.